Tipps für Eltern...

Zahndurchbruch

Mit etwa einem halben Jahr bricht der erste Milchzahn in die Mundhöhle durch. Es folgen nach und nach alle weiteren Milchzähne. Noch vor dem 3. Geburtstag ist das Milchgebiss mit 20 Zähnen komplett.

Bedeutung der Milchzähne

Milchzähne sind wichtig für die Zerkleinerung der Nahrung, zum Sprechen lernen und als Platzhalter für bleibende Zähne. Kranke Milchzähne wirken sich negativ auf die Gesundheit Ihres Kindes aus.

Gefährdung der Milchzähne

Milchzähne haben einen nicht vollständig ausgereiften Zahnschmelz und sind deshalb anfällig für Karies. Gefährlich sind vor allem süße und/oder saure Getränke aus der Nuckelflasche.

Was ist Karies?

Bakterien, die sich in der Mundhöhle befinden, verwerten Zucker und andere Nahrungsbestandteile und bilden Säuren. Diese Säuren greifen den Zahn an und es entsteht Karies .

Wie kommen die Kariesbakterien in den Mund Ihres Kindes ?

Ein Kind kommt ohne Bakterien auf die Welt. Die Kariesbakterien (und andere) werden im Laufe der Zeit von der Mutter (Vater, Oma) über den Speichel auf das Kind übertragen. Dies geschieht z.B., wenn die Mutter den Schnuller (Löffel) von ihrem Mund in den Mund des Kindes steckt.

Vermeiden sie deshalb, den Schnuller in den Mund zu nehmen. Verwenden Sie zwei Löffel: einen für Sie und einen für Ihr Kind.

Kariesbakterien lassen sich durch konsequentes Zähneputzen und Fluoridieren reduzieren. Mit konsequenter Vorsorge und lebenslanger Prophylaxe von klein auf ist Karies fast zu 100% vermeidbar.

WARUM FLUORIDE?

Fluorid macht die Zähne widerstandsfähiger gegen Säureangriffe!

Fluorid ist ein wichtiges Spurenelement in unserem Organismus, das u.a. den Zahnschmelz härtet. Die Fluoridmenge, die wir als natürlichen Bestandteil unserer Nahrung täglich aufnehmen, ist jedoch meistens zu wenig.

Eine zusätzliche Fluoridgabe macht die Zähne widerstandsfähiger gegen Säureangriffe der Bakterien. Wir beraten die Eltern, welche Form der Fluoridzufuhr für ihr Kind am sinnvollsten ist.

Eine zusätzliche Fluoridzufuhr kann lokal erfolgen durch:

  • Fluoridhaltige Zahnpasta
  • Fluorid-Lacke oder Fluorid-Gel
  • im Mund aufzulösende Tabletten
  • Ernährung (z. B. fluoridiertes Speisesalz, Mineralwasser...)

Die Tabletten (Fluoretten) wirken nur am Zahn, wenn Ihr Kind sie lutscht und sie in Wasser aufgelöst getrunken werden.

Zahngesunde Ernährung

Muttermilch ist die beste Ernährung für die Kleinen. Aber Vorsicht: Sie enthält mehr als 7 % Zucker! Deshalb sollte die regelmäßige Zahnreinigung- soweit Zähne vorhanden sind- mit zur selbstverständlichen Körperpflege der Säuglinge gehören. Stillen Sie nicht länger als bis zum 9. Monat.

Süße Tees, Obstsäfte, Honig und andere süße und saure (!) Getränke schädigen die Milchzähne sehr schnell. Als Durstlöscher sind Mineralwässer und ungesüßte Tees besser geeignet. Sie verursachen keine Karies und fördern auch nicht das Bedürfnis nach Süßem.

Die Nuckelflaschen oder die Schnabeltasse sollte nur zu den Mahlzeiten zu gegeben werden. Sie darf nicht zur freien Verfügung stehen, insbesondere nicht nachts. Ab einem Alter von neun Monaten kann das Kind lernen aus der Tasse zu trinken.

Bieten Sie Ihrem Kind ab ca. dem Kindergartenalter Xylit (Xylitol) Kaugummis an. Xylit ist ein Zuckeraustauschstoff der das Bakterienwachstum hemmt und die Kariesbakterien um ca. 90% reduziert.

Gehen Sie am besten schon in der Schwangerschaft zu Zahnarzt:

Wenn Sie keine kariösen Zähne haben, ist das Risiko, dass Ihr Kind an Karies erkrankt zu ca. 60 % minimiert

Auch in der Schwangerschaft ist eine Zahnbehandlung möglich

Kauen Sie selber Xylit (Xylitol) Kaugummis. Die Kariesbakterienübertragung auf ihr Kind nach der Geburt ist um ca. 65 % reduziert.

Informieren Sie sich, wir beraten Sie gerne.

Die Zahnpflege beginnt mit Durchbruch des 1. Milchzahn!

Ab dem ersten Milchzahn putzen Sie Ihrem Kind 1x täglich- am besten abends- die Zähne mit einer erbsengroßen Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta (5oo ppmF = Einheit des Fluorids). Früh wird nur mit Wasser geputzt. Am besten, Sie legen Ihr Kind dazu auf den Wickeltisch oder auf den Teppichboden. Ziehen Sie vorsichtig die Lippen nach oben bzw. unten. Dann werden die vorhandenen Frontzähne geputzt. Verwenden Sie eine weiche Zahnbürste oder Fingerzahnbürstchen.

Ab dem 2. Geburtstag wird die fluoridhaltige Kinderzahnpasta 2x täglich angewendet. Versuchen Sie das Zähneputzen immer nach dem gleichen "Ritual" durchzuführen und loben Sie Ihr Kind. Es soll Spass beim Zähneputzen haben und Ihre Aufmerksamkeit genießen. Seien Sie ein Vorbild- zeigen Sie Ihrem Kind, wie Sie Ihre Zähne putzen und es ahmt es nach.

Im Kindergartenalter kann dann bei uns die erste Zahnputzschule durchgeführt werden, wobei das regelmäßige Zähneputzen u.a. nach der "KAI" Methode (Kauflächen-Außenflächen-Innenflächen) erlernt und gefördert wird.

Kinderzähne sollten bis zum 8. Lebensjahr von den Eltern nachgeputzt und kontrolliert werden, da erst, wenn die Kinder flüssig Schreibschrift schreiben können, der Schwung zum Zähneputzen vorhanden ist.

Elterliche Fürsorge, kombiniert mit einer effektiven Zahnpflege, gesunder Ernährung und regelmäßiger Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt und Kinderarzt, legen den Grundstein für gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch für das gesamte Leben.

Gut vorbereitet

Kinder nehmen unterbewusst die Ängste ihrer Eltern auf. Daher sollten Sie auf positives Verhalten und Wortwahl achten. Strahlen Sie Ruhe und Sicherheit für Ihr Kind aus. Dadurch zeigen Sie, dass der Zahnarztbesuch etwas ist, vor dem man keine Angst zu haben braucht.

Sie sollten keine "Schauer-Geschichten" erzählen, schlechte Erfahrungen beim Zahnarzt sollten Sie für sich behalten und auch niemals mit dem Zahnarzt drohen, wenn Ihr Kind sich nicht die Zähne putzen lassen möchte. Vermeiden Sie negative Formulierungen, wie "das tut nicht weh" oder "du brauchst keine Angst haben". Denn solche Sätze implizieren, dass etwas Schlimmes passieren könnte.

Sie können Ihr Kind auf den Zahnarzttermin vorbereiten, indem Sie mit ihm Kinderbücher über den Besuch beim Zahnarzt lesen oder z.B. spielen, wie das Lieblingsstofftier oder die Lieblingspuppe zum Zahnarzt geht.

Natürlich darf Ihr Kind dieses Spielzeug zu dem Termin mitnehmen!

Besonders für kleine Kinder ist es wichtig, dass der Zahnarzttermin nicht den normalen Tagesablauf durcheinanderbringt. Wählen Sie am besten Vormittagstermine, zu dieser Zeit sind die Kleinen am aufnahmefähigsten und ausgeruhtesten. Ungünstig sind Zeiten, zu denen das Kind z.B. Mittagsschlaf hält.

Das Wichtigste nach der Behandlung beim Kinderzahnarzt

Loben, loben, loben! Loben Sie Ihr Kind nach der Behandlung immer! So motivieren Sie es für den nächsten Besuch beim Zahnarzt.

 
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